Veröffentlicht am 16.11.2023 13:20, aktualisiert am 16.11.2023 13:20

Internationaler Männertag: Umfangreiches Programm in Augsburg

<b>Boris von Heesen</b> liest aus seinem Buch „Was Männer kosten – Der hohe Preis des Patriarchats”. (Foto: privat)
Boris von Heesen liest aus seinem Buch „Was Männer kosten – Der hohe Preis des Patriarchats”. (Foto: privat)
Boris von Heesen liest aus seinem Buch „Was Männer kosten – Der hohe Preis des Patriarchats”. (Foto: privat)
Boris von Heesen liest aus seinem Buch „Was Männer kosten – Der hohe Preis des Patriarchats”. (Foto: privat)
Boris von Heesen liest aus seinem Buch „Was Männer kosten – Der hohe Preis des Patriarchats”. (Foto: privat)

Der Internationale Männertag, gefeiert am Sonntag, 19. November, soll das Verhältnis der Geschlechter verbessern und die Gleichberechtigung vorantreiben. „An diesem Tag steht die körperliche, seelische und soziale Gesundheit von Jungen und Männern im Vordergrund”, teilt die Stadt Augsburg mit, die bereits am Freitag, 17. November, ein Programm zum Männertag anbietet.

Fach- und Beratungsstellen in Augsburg, wie etwa die Beratungsstelle für gewaltbetroffene Männer und die Fachstelle Jungenpädagogik Manresa aus dem Augsburger Netzwerk Jungen und Männer, stellen ab 14 Uhr im Tagungszentrum Evangelisches Forum Annahof ihre Angebote vor. Das Netzwerk besteht aus verschiedenen Organisationen, die sich für die Belange von Männern und Jungen, mit dem Ziel einer geschlechtergerechten Gesellschaft, einsetzen.

Um 15 Uhr liest der Wirtschaftswissenschaftler Boris von Heesen aus seinem Buch „Was Männer kosten – Der hohe Preis des Patriarchats”. Darin will er deutlich machen, dass viele Männer selbst unter den patriarchalen Strukturen der Gesellschaft leiden, die sich unter anderem in geschlechtsspezifischen Rollenbildern zeigten. Diese führten wiederum zu Verhaltensmustern, die für sie selbst und die Gesellschaft mit Kosten verbunden sind. So würden Männer weniger auf gesunde Ernährung achten, was zu vermeidbaren Erkrankungen im fortgeschrittenen Alter führen könne. Sie sind bei Gewaltdelikten überrepräsentiert, die mit häufigeren Gefängnisaufenthalten in Verbindung stünden. Auch bei Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss mit leistungsstarken Fahrzeugen oder bei Geschwindigkeitsübertretungen seien Männer häufiger die Verursacher. Boris von Heesen rechnet vor, dass toxische männliche Verhaltensweisen konkrete ökonomische Folgen für die gesamte Gesellschaft hätten – mindestens 63 Milliarden Euro jährlich.

Parallel findet eine Lesung für Kinder statt, in der es kindgerecht ebenfalls um Rollenbilder geht. Um 19 Uhr veranstaltet der Verein Papagen ein Kamingespräch zum Elternsein in der Argonlounge, Argonstraße 16a. Hier wird in einem Impulsvortrag das Modell der Lebensbewältigung nach Lothar Böhnisch im Kontext des Eltern-Seins für Kinder vorgestellt. Anschließend werden eigene Erfahrungen, Ideen und Lebensphasen reflektiert. (pm)

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